Als Karlsruher Opernfan kann man für die Dezimierung der Sparte Oper durch die aktuelle Intendanz nur Unverständnis und auch Empörung übrig haben. Intendant Spuhler kürzte die Programmvielfalt in der Oper nach seinem Amtsantritt dramatisch, produzierte nur noch mit kurzem Planungshorizont und investierte lieber in neue Themen. Mehr Steuergelder bekam er für seine Ideen nicht, Stadt und Land duldeten seine Vorstellungen, sie honorierten sie aber nicht. Und dann, als feststand, daß er sogar weniger Steuergelder bekommt, rettete er nicht die Kronjuwelen, er legte nicht die zusätzlich von ihm lancierten Projekte wie bspw. das Volkstheater vorübergehend auf Eis, sondern bediente sich weiter an der Oper. In der kommenden Spielzeit gibt es nun sogar eine konzertante Oper ohne Bühnenbild. Man spart Regie- und Materialkosten in der Oper, steckt die konzertante Oper ins Abonnement, senkt aber nach aktuellem Stand nicht den Preis und verkauft sein Publikum für dumm. Dabei hat die Oper weit mehr Zuschauer (und vor allem zahlende Zuschauer) als das Volkstheater. Mit einer konzertanten Oper schreckt man wahrscheinlich bereits innerhalb weniger Vorstellungen mehr zahlende Zuschauer ab, als man im Volkstheater über eine ganze Spielzeit erreicht. Und was soll das überhaupt für eine Strategie sein, die Oper zu fördern, indem man das Opernprogramm monotoner gestaltet?
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei circa 30-40 Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/2012 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Montag, 22. Mai 2017
Dienstag, 16. Mai 2017
6. Symphoniekonzert, 15.05.2017
Ein Konzert mit Rachmaninows monumentalen 3. Klavierkonzert verspricht immer ein Höhepunkt der Saison zu werden und wenn wie gestern der Pianist nach einem kräftezehrenden Konzert auch noch drei große Zugaben gibt, dann hat man wirklich einen außergewöhnlichen Abend erlebt.
Montag, 15. Mai 2017
Vorschau (4): Operngalas 2017/2018
Frechheit hoch zwei
Eine konzertante Oper, um lieber Geld für Nebenschauplätze auszugeben - bitter genug, daß die Karlsruher Intendanz die Oper marginalisiert, reduziert und die einstige Vielfalt zusammenstreicht, um sich hinter Banalem zu verstecken, statt das Besondere und Außergewöhnliche zu fördern. Es ist schon eine Unverschämtheit, die man sich in der Karlsruher Oper in der kommenden Spielzeit leistet, denn man streckt seinem Publikum gleich zwei Mal den ausgestreckten Mittelfinger entgegen.
Eine konzertante Oper, um lieber Geld für Nebenschauplätze auszugeben - bitter genug, daß die Karlsruher Intendanz die Oper marginalisiert, reduziert und die einstige Vielfalt zusammenstreicht, um sich hinter Banalem zu verstecken, statt das Besondere und Außergewöhnliche zu fördern. Es ist schon eine Unverschämtheit, die man sich in der Karlsruher Oper in der kommenden Spielzeit leistet, denn man streckt seinem Publikum gleich zwei Mal den ausgestreckten Mittelfinger entgegen.
Vorschau (3) auf die Spielzeit 2017/2018
Timo Tank kehrt zurück, Ewa Wolak ist nur noch Gast und nicht mehr fest im Ensemble und Flavio Salamanka verläßt das Karlsruher Ballett.
Weitere Abgänge in der Oper: Kristina Stanek, Jaco Venter
Neu in der Oper: Mezzosopran Alexandra Kadurina und Altistin Ariana Lucas sowie Tenor Rodrigo Porras Garulo und der amerikanische Baßbariton Nicholas Brownlee
Florentine Kraft verläßt das Schauspiel, andere kommen neu, nur Timo Tank ist vorerst bemerkenswert.
Alle Angaben ohne Gewähr, denn es schleichen sich erfahrungsgemäß ab und zu Fehler in ein neues Spielzeitheft ein.
Weitere Abgänge in der Oper: Kristina Stanek, Jaco Venter
Neu in der Oper: Mezzosopran Alexandra Kadurina und Altistin Ariana Lucas sowie Tenor Rodrigo Porras Garulo und der amerikanische Baßbariton Nicholas Brownlee
Florentine Kraft verläßt das Schauspiel, andere kommen neu, nur Timo Tank ist vorerst bemerkenswert.
Alle Angaben ohne Gewähr, denn es schleichen sich erfahrungsgemäß ab und zu Fehler in ein neues Spielzeitheft ein.
Vorschau (2): Symphoniekonzerte 2017/2018
Justin Brown verabschiedet sich 2018 mit Mozart (als Pianist) und Bruckner. Und das zwangsfusionierte SWR Symphonieorchester besucht Karlsruhe. Im einzelnen:
Samstag, 13. Mai 2017
Oper Nancy: Rossini - Semiramide, 11.05.2017
Stimmenfest mit Inszenierungsschwächen
Die lothringische Oper in Nancy hat bei Rossinis großartiger Semiramide ein Experiment gewagt, man besetzte die Hosenrolle des Arsace nicht mit einer Mezzosopranistin, sondern mit einem Countertenor. Franco Fagioli, der sich dieses Rossini-Repertoire mit seiner letzten Solo-CD bei DG bereits erschlossen hat, stand neben der georgischen Sopranistin Salome Jicia im Mittelpunkt einer Produktion, die sich sängerisch und musikalisch gelungen, szenisch aber ziemlich uninteressant präsentierte.
Die lothringische Oper in Nancy hat bei Rossinis großartiger Semiramide ein Experiment gewagt, man besetzte die Hosenrolle des Arsace nicht mit einer Mezzosopranistin, sondern mit einem Countertenor. Franco Fagioli, der sich dieses Rossini-Repertoire mit seiner letzten Solo-CD bei DG bereits erschlossen hat, stand neben der georgischen Sopranistin Salome Jicia im Mittelpunkt einer Produktion, die sich sängerisch und musikalisch gelungen, szenisch aber ziemlich uninteressant präsentierte.
Sonntag, 7. Mai 2017
Cilea - Adriana Lecouvreur, 06.05.2017
Die Karlsruher Adriana ist eine stimmige und kurzweilige Produktion mit einer überraschenden Erscheinung: die Nebenrolle des unglücklich verliebten Michonnet wird durch die engagierte Interpretation des Baritons Seung-Gi Jung zum Sympathieträger und vierten Hauptfigur.
Donnerstag, 4. Mai 2017
Vorschau (1) auf die Spielzeit 2017/2018 des Badischen Staatstheater
Schlimmer geht's immer
Wie weit will die defizitäre Intendanz von Peter Spuhler das Programm des Badischen Staatstheater noch herabwirtschaften? Heute ist die Premierenvorschau für die kommende Saison bekannt gegeben worden. Die Programmvielfalt der Oper wird weiter geschwächt, doch Geld scheint noch genug vorhanden zu sein - man leistet sich Überflüssiges auf Kosten der Substanz und des Publikums. Die Oper muß büßen, um das "Volkstheater" (oder wie ein Theaterkritiker es nannte: "eine zeitgenössische Selbstdarstellungsform des Schwätzertums") zu finanzieren.
Wie weit will die defizitäre Intendanz von Peter Spuhler das Programm des Badischen Staatstheater noch herabwirtschaften? Heute ist die Premierenvorschau für die kommende Saison bekannt gegeben worden. Die Programmvielfalt der Oper wird weiter geschwächt, doch Geld scheint noch genug vorhanden zu sein - man leistet sich Überflüssiges auf Kosten der Substanz und des Publikums. Die Oper muß büßen, um das "Volkstheater" (oder wie ein Theaterkritiker es nannte: "eine zeitgenössische Selbstdarstellungsform des Schwätzertums") zu finanzieren.
Puccini - Tosca, 03.05.2017
Tosca - zum 70. & letzten Mal, so lautete die Ankündung des Badischen Staatstheaters, die manchen wie eine Drohung vorkam. "Zum letzten Mal"? Mit was will man denn in den kommenden Jahren das Programm bestreiten? Oder wie weit will Intendant Spuhler das Programm der Oper noch herabwirtschaften? Was hat man denn in den vergangenen knapp sechs Jahren fürs alltägliche und Abo-fähige Wiederaufnahmen-Repertoire geschaffen? Wer traut der Intendanz zu, daß sie eine Produktion verantwortet, die man noch 2030++ gerne zeigen wird?
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