Samstag, 25. Februar 2017

Händel - Semele, 25.02.2017

Lange und laut war der Jubel des Publikums nach der heutigen Semele. Zu recht! Die Inszenierung ist gekonnt, flott und darstellerisch auf den Punkt und acht Tage nach der Premiere ist die Aufführung musikalisch gereift und deutlich besser geworden. Vor einer Woche mangelte es teilweise noch an Emotionalität und Ausdruck, Jennifer France, die Sänger der Semele, begann verhalten, gewann dann mit zunehmender Dauer an Selbstsicherheit. Heute hatte sie das erforderliche Selbstverständnis von Anfang an und blieb ihrer Rolle nichts schuldig - Brava! Auch Dilara Baştar als Ino hat sich gesteigert und verlieh ihrer Figur deutlich mehr stimmliche Nähe. Und wenn mich der Blick auf die Uhr nicht getäuscht hat, dirigierte Christopher Moulds etwas schneller als in der Premiere und verhalf dem Oratorium zu einem harmonisch und ausgeglichen wirkenden Klangbild, das aber auch beim zweiten Anhören manchmal zu zurückhaltend wirkte. Der Gesamteindruck war damit deutlich stärker als bei der ersten Vorstellung. Souverän und überzeugend wirken Ed Lyon als idealer Jupiter, der ausgesprochen agil agierende und klangschöne Chor sowie die Musiker der Deutschen Händel-Solisten. Ein gelungener Samstagnachmittag bei den Händel Festspielen, morgen folgt der spannende Vergleich mit Arminio.