Montag, 27. Februar 2012

Rückblick: Händel Festspiele 2012

Glückwunsch an den künstlerischen Leiter der Festspiele Bernd Feuchtner, der in seinem ersten Jahr abwechslungsreiche, interessante und schöne Aufführungen organisiert hat.

Schon seit vielen Jahren ist das künstlerische Niveau der Festspiele sehr hoch. In gewisser Weise ist es eine undankbare Aufgabe, die Festspiele leitend zu übernehmen, denn angesichts von Sparbemühungen der öffentlichen Hand, klammen Kassen und dem öffentlichen Willen, Schulden zu reduzieren, gibt es nur begrenzt Möglichkeiten neue Ideen einzubringen oder die Festspiele zu vergrößern. In dieser Hinsicht kann es nur das Ziel für die kommenden Jahre sein, die hohe Qualität zu halten und die Quantität der Aufführungen nicht auf Kosten der Qualität zu erhöhen. In Karlsruhe ist man gut damit beraten, ein kleines Festival zu bleiben und seine Stärken weiter auszubauen: hochrangige externe Sänger, publikumsfreundliche Inszenierungen und insbesondere die Händel-Solisten - das eigene, spezialisierte Barock-Orchester.

Wie viel Barockmusik kann man in 10 Tagen vertragen? In Karlsruhe gab es u.a. zwei Opern, sechs Konzerte und ein Ballett. Die Festspiele bestanden aus 19 Vorstellungen, für die man Eintrittskarten kaufen konnte. Dazu die Veranstaltungen der Händel Akademie.

Am stärksten gefordert waren erneut die Musiker der Händel-Solisten. Das Orchester, das für die Zeit der Festspiele aus Barockspezialisten gebildet wird, war mal wieder das Rückgrat der meisten musikalischen Aufführungen und bildet nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal der Karlsruher Festspiele, sondern ist auch dessen wichtigste musikalische Konstante. Wer an anderer Stätte mal gehört hat, wie öde und schwerfällig Barockmusik in den falschen Händen klingt, der weiß den Wert dieses Orchesters zu schätzen.

2013 wird Alessandro wieder aufgenommen. Dazu wurde angekündigt, daß mal wieder Oratorien im Mittelpunkt stehen: nächstes Jahr gibt es eine szenische Aufführung des späten Händel Oratoriums The Triumph of Time and Truth in Verbindung mit einer zeitgenössischen Oper in zwei Akten von Gerald Barry: The Triumph of Beauty and Deceit. Außerdem eine konzertante Aufführung von Händels Esther.